Pressemeldung: Rheinland-Pfalz wird Fokusregion gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz

"make it work!“ in Rheinland-Pfalz – und das LAUT♀STARK!": Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz erhält Rückenwind aus dem Bund zum Themenschwerpunkt sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.

Nach der Ernennung von Anette Diehl vom Frauennotruf Mainz als Botschafterin der Kampagne LAUT♀STARK durch die rheinland-pfälzische Frauenministerin Anne Spiegel, bewarb sich die LAG beim Projekt des Bundesverbandes der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) „make it work! Für einen Arbeitsplatz ohne sexuelle Diskriminierung, Belästigung und Gewalt“ – und wurde eine von zwei Fokusregionen in Deutschland.

Das neue vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Projekt des bff soll für vier Jahre (2019-2022) die Forderungen der globalen #MeToo-Bewegung nach einer gewaltfreien Arbeitskultur nachhaltig bundesweit durchsetzen. Gemeinsam mit lokalen und bundesweiten Bündnissen sollen wirksame Maßnahmen zur Prävention gegen sexistische Gewalt am Arbeitsplatz entwickelt werden. Im Zentrum des Projekts steht dabei stets die langfristige Durchsetzung der Rechte betroffener Beschäftigter auf einen diskriminierungsfreien Arbeitsplatz.

Eine dieser Fokusregionen ist Rheinland-Pfalz. Mit Hilfe von Netzwerkarbeit mit Multiplikator*innen in den zwei Fokusregionen sollen im ModellZeitraum von 18 Monaten Bündnisse gegen sexuelle Diskriminierung, Belästigung und Gewalt am Arbeits- und Ausbildungsplatz geschaffen werden, die nachhaltige Strategien und Strukturen zum Schutz Betroffener auf lokaler Ebene entwickeln und erproben. Die Mitarbeiterinnen der zwölf Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz freuen sich: „Als Fachstellen setzen wir uns in der rheinland-pfälzischen Kampagne LAUT♀STARK für Respekt und Grenzachtung in Einrichtungen und Organisationen ein und gegen sexuelle Belästigung, sexualisierte Diskriminierung und Gewalt in der Arbeits- und Ausbildungswelt sowie an Hochschulen“, so Mareike Ott vom Frauennotruf Ludwigshafen. „Die Ernennung als Modellregion ermöglicht uns, die Landesebene mit dem Bundesprojekt zu verknüpfen und politisch Verantwortliche sowie Schlüsselpersonen aus allen Bereichen zu interessieren, zu aktivieren und zu Netzwerken zusammenschließen“, fügt Anette Diehl vom Frauennotruf Mainz an. „Wir wollen uns in Rheinland-Pfalz als Fokusregion für die Schaffung einer politischen Strahlkraft für das Thema einsetzen und wir wollen die Frage stellen, was politisch getan werden kann und muss, um nach #MeToo wirklich etwas zu verändern.“

Mehrere Schritte sollen in Rheinland-Pfalz umgesetzt werden, um dies zu erreichen: Zum einen soll Fachwissen gebündelt und in Schulungen an Multiplikator*innen weitergegeben werden, zum anderen sollen politisch Verantwortliche für die Bündnisarbeit gegen Sexismus am Arbeitsplatz gewonnen werden. Ziele sind die Sensibilisierung und Verantwortungsübernahme von Personen und Organisationen sowie die Implementierung von Handlungsmöglichkeiten. Auch Gisela Bill, Vorsitzende des Landesfrauenbeirats Rheinland-Pfalz und ebenfalls Botschafterin der LAUT♀STARK Kampagne, begrüßt das Projekt. „Sexismus kennzeichnet ein Machtgefälle aufgrund des Geschlechts. In der Arbeitswelt ist die Abwertung von Frauen immer noch die Regel. 

„make it work!“ nimmt sich der Ursachen an und ist eine tolle Unterstützung für die LAUT♀STARK Kampagne.“ „make it work!“-Projektreferentin Larissa Hassoun aus der bff-Geschäftsstelle betont: „Mit make it work!“ wollen wir bundesweit starke Bündnisse gegen sexuelle Belästigung und sexistische Diskriminierung am Arbeitsplatz aufbauen, um im Anschluss an #MeToo Betroffenenrechte nachhaltig zu stärken und Fach- und Führungskräfte aufzufordern, gegen Sexismus am Arbeitsplatz aktiv zu werden. Die „make it work!“-Modellregionen Rheinland-Pfalz und Bielefeld haben dabei eine zentrale Rolle für den Erfolg des Projekts: Im Rahmen ihrer innovativen Netzwerkaktivitäten erproben sie vor Ort und in ganz unterschiedlichen Kontexten Strategien gegen Gewalt am Arbeitsplatz und zeigen wie der Wandel hin zu einer diskriminierungssensiblen Arbeitskultur in der Praxis gelingen kann.“

V.i.S.d.P: Anette Diehl und Vanessa Kuschel | Ansprechpartnerin: Anette Diehl | Frauennotruf Mainz | Kaiserstr. 59-61 | 55116 Mainz | t: +49 6131 221213 | Mail: info@frauennotruf-mainz.de | www.frauennotruf-mainz.de